Am 29.04.2023 schlüpfte die Jugendfeuerwehr Eickeloh in die Rolle der Berufsfeuerwehr. Mit insgesamt acht Jugendlichen und den Jugendwarten/innen schliefen wir in der Fahrzeughalle unseres Feuerwehrhauses auf Feldbetten. Die Jugendfeuerwehr musste in diesem Zeitraum mehrere Herausforderungen bewältigen, darunter Brände, technische Hilfeleistung und die Suche einer vermissten Person. Dabei haben sowohl die Jugendlichen als auch die Betreuer erfahren, wie anstrengend so eine Berufsfeuerwehrnacht sein kann. Kaum vorzustellen, dass Berufsfeuerwehr in 24 Stunden arbeitet und in dieser Zeit auf Abruf bereit sein muss.
Dabei kann es sein, dass sie in kurzer Zeit mehrere Einsätze bewältigen müssen. Wie auch unsere Jugendfeuerwehr in dieser Nacht. Trotz der vielen Herausforderungen und dem geringen Pensum an Schlaf hat die Nacht als Berufsfeuerwehr allen viel Spaß bereitet. Die Jugendfeuerwehr arbeitete stets mit der aktiven Feuerwehr zusammen. Dies bot eine gute Gelegenheit, neue Fähigkeiten zu erlernen und praktische Erfahrungen im Einsatz zu sammeln. Dabei zeigten alle Kinder viel Motivation und Engagement.
Selbst um 05.04 Uhr morgens waren die Jugendlichen schnell einsatzbereit und sie waren stets bereit, die spaßigsten nächtlichen Spiele für Einsätze zu unterbrechen. Jeder/Jede durfte einmal in die Rolle des Maschinisten, des Melders, des Angriffstrupps, des Wassertrupps und des Schlauchtrupps schlüpfen und einen Eindruck in die Aufgaben in den jeweiligen Einsatzszenarien bekommen. Die Alarmierung für die Einsätze fand, wie bei der aktiven Feuerwehr über das Programm Alamos statt, um möglichst real zu üben.

 

Hier ist eine Zusammenfassung der Ereignisse: 

1. Um 17.59 Uhr ertönten die Warnsignale der Handys: erster Einsatz. Hierbei handelte es sich um einen Mülleimerbrand. Dabei wurde der Brand als F3 klassifiziert, was darauf hinweist, dass es sich um einen schwereren Brand handelt. Vor Ort fanden wir eine verletzte Person vor, die wir versorgen und an den „Rettungsdienst“ übergaben. 

2. Der zweite Einsatz ereignete sich um 19.46 Uhr. Dies war ein TH-Einsatz mit einer etwa 50 Meter langen Ölspur, die abgestreut werden musste. Im Anschluss wurde das Material zum aufsaugen der Ölspur wieder eingesammelt und die Straße gereinigt. Ein Trupp nahm die Straßensperrung vor. 

3. Als dritten Einsatz um 21:19 Uhr fuhren wir zu einem brennenden Unterstand. Aufgrund der Dunkelheit mussten die Kinder das Gebäude beleuchten, die Wasserversorgung aufbauen, in Riegelstellung gehen und den Brand löschen. Der Brand wurde von der „Leitstelle“ als F2 gemeldet, was auf einen mittelschweren Brand hindeutet. 

4. Spät am Abend um 23:08 Uhr ertönten die Melder erneut: „Technische Hilfeleistung: Baum auf Straße, Baum auf Auto“. An der Einsatzstelle trafen wir den Fahrer des Autos aufgelöst an. Die Trupps wurden vom Gruppenführer zum Asleuchten, zur Personenbetreuung, zur Straßenabsperrung und zur Beseitigung der Bäume eingeteilt. Das Auto wurde außerhalb des Gefahrenbereichs geschoben und die Bäume an den Straßenrand gelegt.  

5. Der fünfte Einsatz weckte alle recht unsanft um 05.04 Uhr morgens aus dem Schlaf. Auf dem Melder stand: „Technische Hilfeleistung: vermisste Person“. Das bedeutet höchste Eile, weil es draußen kalt und dunkel war. Alle schlüpften so schnell es ging in die Kombis und dann fuhren wir schon in ein nahegelegenes Waldstück, in dem die vermisste Person vermutet wurde. Die Trupps rüsteten sich mit Feuerwehrlampen aus und suchten die Person im stockdunklen etwa 10 Minuten. Der Trupp, der die Person gefunden hat berichtete, dass die unversehrt sei. Trotz allem wurde die Person mit der Krankentrage aus dem Wald transportiert und an den „Rettungsdienst“ übergeben.  

6. Um 07.06 Uhr traf kurz vorm Frühstück der sechste Einsatz ein. Die „Leitstelle“ alarmierte „F3, Gebäude brennt“. Am Einsatzort war eine stark verauchte Scheune vorzufinden. Nach der Aufgabenverteilung durch den Gruppenführer wurde die die Wasserversorgung hergestellt und der Angriffstrupp rüstete sich mit Pressluftatmern aus. Nach der Bereitstellung des Sicherheitstrupps am Verteiler, nach FwDV 3, konnte der Angriffstrupp zur Brandbekämpfung ins Gebäude vorgehen.  

Hinweis:
Alle Einsätze fanden unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen und mit Aufsicht von Kameraden/innen der aktiven Feuerwehr statt. Die Brände wurden simuliert und waren unter Beaufsichtigung der aktiven Feuerwehr und der Rauch wurde künstlich erzeugt.